Im Monat Dhu al-Qa'da (11. Monat) traf Muhammad Vorbereitungen für die Pilgerfahrt und befahl den Leuten, das gleiche zu tun. Aischa, die Gattin des Propheten, sagte, Muhammad sei zur Pilgerfahrt abgereist, als noch fünf Nächte von Dhu al-Qa'da (11. Monat) übrig waren. Er setzte Abu Dudjana al-Saa'idi über Medina. Weder Muhammad noch sonst jemand sprach von etwas anderem als von der Pilgerfahrt, bis er nach Sarif kam. Muhammad hatte Opfertiere mit sich geführt, desgleichen mehrere vornehme Männer. Nach dem Besuch der Heiligtümer befahl er den Leuten, aus dem Pilgerstatus herauszutreten. Ausgenommen waren jene, die Opfertiere mit sich führten. Ich war an jenem Tag unrein1 und weinte, als Muhammad zu mir hereintrat. Er fragte: “Was hast du, Aischa? Bist du etwa unrein?” Ich antwortete: “Ja, bei Allah, ich wollte, ich wäre dieses Jahr gar nicht mit euch gereist!” Muhammad erwiderte: “Sage dies nicht! Du kannst alles verrichten, was andere Pilger verrichten, nur nicht die Ka'ba umkreisen.” Muhammad zog dann in Mekka ein. Wer keine Opfertiere mitgebracht hatte, trat aus dem Pilgerstatus heraus, und dies taten auch seine Frauen.

Am Opfertag brachte man mir viel Rindfleisch in mein Zelt. Ich fragte: “Was ist das?” Man antwortete mir: “Muhammad hat für seine Frauen Rinder geschlachtet.” In der Nacht des Steinewerfens2 sandte mir Muhammad meinen Bruder Abd al-Rahman, der mich von Tan'im aus die mir entgangenen Wallfahrtsplätze besuchen ließ. Hafsa, eine andere Frau Muhammads, sagte: “Als Muhammad seinen Frauen befahl, nach der Wallfahrt aus dem Pilgerstand herauszutreten, fragten wir: ,Und was hindert dich, dasselbe zu tun?’ Er antwortete: ,Ich habe Opfertiere mitgeführt und meine Haare in Zöpfen geflochten. Ich kann erst aus dem Pilgerstand heraustreten, wenn ich meine Opfertiere geschlachtet habe.’”

 

25.1 Das Zusammentreffen Alis mit Muhammad

Abd Allah ibn Abi Nadjih hat mir berichtet, Muhammad habe Ali nach Nadjran3 geschickt. Ali traf Muhammad in Mekka, auch er war im Pilgerstand. Als er zu Fatima, der Tochter Muhammads, kam, sah er, daß sie aus dem Pilgerstand herausgetreten war und sich geputzt hatte. Da fragte er sie: “Was hast du, Tochter des Gesandten Allahs?” Sie antwortete: “Muhammad hat uns befohlen, nach dem Besuch der Heiligtümer das Pilgertuch abzulegen, und deshalb haben wir es abgelegt.” Er begab sich hierauf zu Muhammad. Als er mit seinem Reisebericht zu Ende war, befahl ihm Muhammad: “Geh, umkreise die Ka'ba und lege dann, wie deine Gefährten, das Pilgergewand ab!” Da antwortete Ali: “Ich habe mich, wie du, geweiht.” Muhammad wiederholte: “Geh und lege dein Pilgertuch ab wie deine Gefährten!” Da sagte Ali: “O Gesandter Allahs, ich habe, als ich das Pilgertuch umwarf, geschworen: ,Allah, ich weihe mich dir, wie sich dein Prophet, dein Diener und Gesandter Muhammad dir geweiht hat!’” Muhammad fragte ihn hierauf, ob er Opfertiere mit sich führe und als Ali verneinte, gab er ihm einige von seinen. Ali blieb im Pilgerstand, bis die Pilgerfahrt zu Ende war. Muhammad schlachtete die Opfertiere im Namen beider.4

Als Ali aus dem Jemen zurückkehrte, um Muhammad in Mekka zu treffen, setzte er einen seiner Gefährten über die Truppen, die er mit sich führte. Dieser Mann ging in das Kleidermagazin, das Ali mit sich führte und gab jedem seiner Leute ein Gewand. Als er sich der Stadt näherte, ging ihm Ali entgegen. Er sah die Kleider der Leute und rief: “Wehe dir! Was ist das?” Der Gefährte antwortete: “Ich habe die Gruppe bekleidet, damit sie schöner vor den Leuten erscheint.” Ali rief: “Wehe dir! Ziehe sie ihnen wieder aus, ehe du mit ihnen vor Muhammad erscheinst!” Er nahm den Leuten die Kleider wieder weg und legte sie in das Magazin zurück. Die Soldaten zeigten sich über dieses Vorgehen unzufrieden. Als sie sich über Ali beklagten, bestieg Muhammad die Kanzel, und ich hörte, wie er sagte: “O ihr Leute, klagt Ali nicht an! Bei Allah, in bezug auf die Religion Allahs hat er kaum seinesgleichen, der so streng und strikt wäre wie er.”

25.2 Muhammads Kanzelrede bei der Abschiedspilgerfahrt (März 632 n.Chr.)

Auf dieser Pilgerfahrt zeigte Muhammad den Leuten die heiligen Gebräuche und Zeremonien der Pilgerfahrt und hielt eine Predigt, in der er noch manches erklärte. Nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte, sagte er: “O ihr Leute, hört meine Worte, denn ich weiß nicht, ob ich euch in einem andern Jahr nochmals hier treffe. O ihr Leute, haltet euer Gut und euer Blut heilig5, bis ihr eurem Herrn begegnet, so heilig, wie euch dieser Tag und dieser Monat ist; denn ihr werdet einst eurem Herrn begegnen, und er wird euch nach euren Werken fragen.6

 

Ich habe euch alles offenbart. Wer anvertrautes Gut hat, der gebe es dem zurück, der es ihm anvertraut hat. Jeder Wucherzins ist verboten, euer Kapital jedoch bleibt euch erhalten. Tut niemand Unrecht, dann geschieht euch auch kein Unrecht. Allah hat beschlossen, daß kein Zins bezahlt werdeZinsnehmen ist im Islam verboten. Dagegen werden Darlehensgeber am Gewinn und Verlust beteiligt und nehmen Einsicht in die letzten Familien- und Betriebsgeheimnisse. und daß alle Zinsforderungen des 'Abbas ibn Abd al-Muttalib nichtig seien.

Auch soll für kein Blut Rache genommen werden, das noch im Heidentum vergossen wurde.7 Das erste Blut, das ungesühnt bleiben soll, ist das des Ibn Rabi'a ibn al-Harith ibn Abd al-Muttalib. Er wurde bei den Banu Laith erzogen und von Hudhailiten getötet. Es ist das erste Blut aus der Zeit des Heidentums, für das keine Sühne verlangt werden soll.

Sodann, ihr Leute, Satan gibt die Hoffnung auf, in eurem Lande je wieder angebetet zu werden. Wenn man ihm aber im übrigen noch folgt, so ist er doch zufrieden mit dem, was an euren Werken schlecht ist. Darum hütet euch vor ihm in eurem Glauben!

O ihr Leute, die Verschiebung der heiligen Monate ist ein weiterer Unglaube, in dem die Ungläubigen irren. Sie erklären einen Monat, ein Jahr, für unheilig und ein Jahr für heilig, um die Zahl des von Allah Geheiligten auszugleichen.8 Aber sie entweihen, was Allah geheiligt hat und heiligen, was Allah nicht geheiligt hat. Die Zeit hat ihren Kreislauf vollbracht, wie sie am Tage war, als Allah Himmel und Erde geschaffen hat. Die Zahl der Monate vor Allah ist zwölf, davon sind vier heilig, drei folgen aufeinander, dann Radjab (7. Monat) Mudhar, zwischen Djumada (5. oder 6. Monat) und Scha'ban (8. Monat).

Sodann, o ihr Leute! Ihr habt Rechte über eure Frauen, und sie haben Rechte an euch. Ihr könnt von ihnen fordern, daß sie eure Matten nicht herrichten für einen, der euch unangenehm ist, und daß sie keinen offenkundigen Ehebruch begehen. Tun sie es, so erlaubt euch Allah, euch fern von ihrem Bett zu halten und sie mit Mäßigung zu züchtigen. Lassen sie aber davon ab, so seid ihr ihnen gute Kost und Kleidung schuldig. Behandelt die Frauen gut, sie sind eure Gehilfinnen und vermögen nichts durch sich selbst. Ihr habt sie als ein von Allah anvertrautes Gut genommen und durch göttliche Worte von ihnen Besitz ergriffen.9

Überlegt, o ihr Leute, meine Worte! Ich habe meine Sendung vollbracht und hinterlasse euch viel, daß, wenn ihr euch daran haltet, ihr nie irregehen werdet: Eine klare Weisung, das Buch Allahs und das Beispiel seines Propheten.10

O ihr Leute, hört und überlegt meine Worte! Wißt, daß jeder Moslem ein Bruder des andern ist. Alle Moslems sind Brüder. Keinem ist gestattet, von seinem Bruder etwas zu nehmen, was dieser ihm nicht mit gutem Willen gibt. Begeht kein Unrecht gegen euch selbst!”

“Allah, habe ich nicht meiner Sendung Genüge getan?”

Die Leute antworteten darauf: “O Allah, ja!” Muhammad sagte darauf: “Allah, sei der Zeuge!”11

Der Mann, der die Worte Muhammads in Arafa den Leuten laut verkündete, war Rabi'a ibn Umaiyya ibn Khalaf. Muhammad sagte zu ihm: “Sprich: O ihr Leute, Muhammad sagt, wißt ihr, in welchem Monat wir sind?” Rabi'a sprach die Worte nach, und die Leute antworteten: “Es ist der heilige Monat!” Dann sagte Muhammad weiter: “Sprich: O ihr Leute, Allah hat euer Blut und euer Gut geheiligt, bis ihr eurem Herrn begegnet, wie euch dieser Monat heilig ist.” Dann fuhr er fort: “Sprich: O ihr Leute, Muhammad fragt: Wißt ihr, welches Land dies ist?” Rabi'a verkündete die Worte laut, und die Leute antworteten: “Es ist das unantastbare, abgesonderte Land.” Muhammad sagte dann: “Sprich: Allah hat euer Blut und euer Gut geheiligt, bis ihr eurem Herrn begegnet, wie er euer Land geheiligt hat!” Dann sagte er: “Sprich: O ihr Leute, der Gesandte Allahs fragt: ,Wißt ihr, welcher Tag dies ist?’” Rabi'a sagte es nach und die Leute antworteten: “Der Tag des großen Pilgerfestes!” Er fuhr dann fort: “Allah heiligt euer Gut und euer Blut wie diesen Tag.”

Amr ibn Kharidja erzählte: “Attaab ibn Usayd sandte mich mit einem Anliegen zu Muhammad, als er in Arafa stand. Ich ging zu ihm und blieb unter seinem Kamel stehen, so daß sein Geifer auf mein Haupt fiel. Da hörte ich, wie er sagte: ,O ihr Leute! Allah hat jedem Berechtigten sein Recht angewiesen. Es soll einem natürlichen Erben kein Legat gemacht werden. Jedes Kind gehört dem Ehebett an. Der Ehebrecher soll gesteinigt werden.12 Wer einem andern als seinem Vater angehören will oder die Vormundschaft über Leute ausspricht, die ihm nicht gebührt, den trifft der Fluch Allahs, der Engel und der Menschen insgesamt, und Allah nimmt von ihm keinerlei Ausgleich für dieses Vergehen an.’”

Abd Allah ibn Abi Nadjih hat berichtet, Muhammad habe, als er in Arafa stand, gesagt: “‘Dieser Standplatz gehört dem Berge an, auf welchem er sich befindet und ganz Arafa gilt als Standplatz.’ Als er am Morgen von Muzdalifa auf dem Hügel Quzah stand, sagte er: ‘Der Ort, auf dem ich stehe und ganz Muzdalifa ist ein Standplatz.’ Als er in Mina auf dem Schlachtplatz seine Tiere schlachtete, sagte er: ‘Dieser Schlachtplatz und ganz Mina ist ein Schlachtplatz (zum Schlachten der Opfertiere).’”

Muhammad vollendete die Pilgerfahrt, zeigte den Leuten deren Gebräuche und belehrte sie über die göttlichen Vorschriften bei der Pilgerfahrt, über die Standplätze, über das Steinewerfen und das Umkreisen des Heiligtums sowie über das bei der Pilgerfahrt Erlaubte und Verbotene. Sie hieß “die Pilgerfahrt der Belehrung und des Abschieds,” weil es Muhammads letzte Pilgerfahrt war.

25.3 Weitere Sendungen und Feldzüge (Juni bis Juli 632 n.Chr.)

Muhammad kehrte dann nach Medina zurück. Nachdem er dort den übrigen Teil von Dhu al-Hidjdja (12. Monat) sowie Muharram (1. Monat) und Safar (2. Monat) zugebracht hatte, ordnete er eine Expedition nach Syrien an und ernannte Usama, den Sohn seines Freigelassenen Zaid zum Heerführer. Diesem befahl er, die Reiter in die Bezirke von Balqa13 und Darum zu führen. Die Leute rüsteten sich und die ältesten Auswanderer scharten sich um Usama.

25.4 Muhammads Gesandtschaften an Kaiser und Könige

Muhammad hatte Gesandte aus der Mitte seiner Gefährten geschickt und ihnen Schreiben an die Fürsten mitgegeben, in denen er sie zum Islam aufrief.

Eines Tages, nachdem Muhammad von der Pilgerfahrt, vom Tage von Hudaibiyya, zurückgekehrt war, trat er zu seinen Gefährten und sagte: “O ihr Leute, Allah hat mich aus Barmherzigkeit, um Böses von euch abzuwehren, zu euch gesandt. Widersetzt euch mir nicht, wie sich die Jünger Jesus, dem Sohn der Maria (Isa ibn Maryam), widersetzt haben.” Die Gefährten fragten: “Worin haben sie sich ihm widersetzt?” Muhammad antwortete: “Er rief sie zu dem auf, wozu ich euch auch aufrufe. Aber nur die, welche er an einen nahen Ort sandte, waren zufrieden und befanden sich wohl dabei. Die aber, welche er in die Ferne sandte, zeigten Unwillen und machten Schwierigkeiten. Isa klagte dies Allah und die, welche Schwierigkeiten gemacht hatten, sprachen alle am andern Morgen die Sprache des Volkes,14 welchem sie gesandt wurden.”

Ibn 'Abbas sagte: “Unter den Jüngern und ihren Nachfolgern, welche 'Isa ausgesandt hatte, waren Petrus und Paulus. Letzterer gehörte zu den Nachfolgern und nicht zu den Jüngern. Beide wurden nach Rom geschickt, und Andreas15 und Manta (Matthäus) in das Land, wo die Menschen einander auffressen. Thomas wurde nach Osten in das Land Babel, Philipp nach Karthago in Afrika, Johannes nach Ephesus, in das Land der Gefährten der Höhle (der Siebenschläfer), Jakobus nach Jerusalem, das ist Aelia, die Stadt des heiligen Tempels, Ibn Thalma (Bartholomäus) nach Arabien, in das Land Hidjaz, Simon in das Land der Berber gesandt. Und Jahudha, der nicht zu den Jüngern gehörte, wurde an Judas' Stelle gesetzt.”16

Muhammad wählte daraufhin auch Gesandte unter seinen Gefährten aus und gab ihnen Schreiben mit an die Fürsten, in denen er sie zum Islam aufrief.17 Er sandte Dihya ibn Khalifa al-Kalbi zum Kaiser der Griechen (Byzanz); Abd Allah ibn Hudhafa al-Sahmi zu Kyros (Kisra), dem König der Perser (Sassaniden); Amr ibn Umaiyya al-Damri zum Nadjaschi, dem Fürsten von Abessinien18, Hatib ibn Abi Balta zu Muqauqis, dem Fürsten von Alexandrien (Ägypten); Amr ibn al-'As al-Sahmi zu Djaifar und Iyadh, den Fürsten von 'Uman (Oman); Salit ibn Amr, von den Banu Amir ibn Lu'ayy, zu Thumama ibn Uthal und Haudha ibn Ali, vom Stamme Hanifa, zu den Fürsten von Yamama (im Osten Arabiens am persischen Golf). Ferner sandte er Ala ibn al-Hadrami zu Mundhir ibn Sawa al-Abdi, dem Fürsten von Bahrain; Schudja' ibn Wahb al-Azdi zu al-Harith Abi Schamir al-Ghassani, dem Fürsten der Grenzbezirke von Syrien (Jordanien); Muhadjir ibn Umaiyya al-Makhzumi zu Harith ibn Abd Kulal al-Himyari, dem Fürsten von Jemen.

25.5 Die Erwähnung sämtlicher Feldzüge Muhammads

Insgesamt machte Muhammad selbst 27 Feldzüge mit, nämlich:

  1. den Feldzug nach Waddan (August 623, siehe Abschnitt 14.1) oder Abwa';
  2. den Feldzug nach Buwat (September 623, siehe Abschnitt 14.2), im Bezirk Radwa;
  3. den Feldzug nach 'Uschayra (Dezember 623, siehe Abschnitt 14.3), im Tale Yanbu';
  4. den ersten Feldzug nach Badr (September 623, siehe Abschnitt 14.4), gegen Kurz ibn Dja'bir;
  5. den großen Feldzug nach Badr (15. März 624, siehe die Abschnitte 15.1 bis 26), den, in welchem die Häupter der Quraisch getötet wurden;
  6. den Feldzug gegen die Banu Sulaim (Juli 624, siehe Abschnitt 15.26), bis nach Kudr;
  7. den Feldzug von Sawiq (Mai bis Juni 624, siehe Abschnitt 15.27) gegen Abu Sufyan,
  8. den Feldzug gegen die Ghatafan (Juli 624, siehe Abschnitt 15.28), oder Dhu Amir;
  9. den Feldzug nach Bahran (Oktober und November 624, siehe Abschnitt 15.28), eine Erzfundstelle im Hidjaz;
  10. den Feldzug von Uhud (März 625, siehe die Abschnitte 16.1 bis 22);
  11. den Feldzug nach Hamra' al-Asad (März 625; siehe Abschnitt 16.23);
  12. den Feldzug gegen die (jüdischen)> (August 625, siehe Abschnitt 16.27);
  13. den Feldzug nach Dhat al-Riqa' (Juni 626, siehe Abschnitt 16.28) von Nakhl;
  14. den letzten Feldzug nach Badr (April 626);
  15. den Feldzug gegen (die Christen in) Dumat al-Djandal (August bis September 626, siehe Abschnitt 16.28);
  16. den Feldzug des Grabenkriegs (März 627, siehe die Abschnitte 17.1 bis 9);
  17. den Feldzug gegen die (jüdischen) Banu Quraiza (Mai 627, siehe die Abschnitte 17.10 bis 18);
  18. den Feldzug gegen die Banu Lihyan (Juli 627, siehe Abschnitt 18.1), von Hudhail;
  19. den Feldzug von Dhu Qarad (August 627, siehe Abschnitt 18.2);
  20. den Feldzug gegen die Banu al-Mustaliq von Khuza'a (Januar 627/8, siehe Abschnitt 18.3);
  21. den Feldzug nach Hudaibiyya (März 628, siehe die Abschnitte 19.1 bis 3), bei dem Muhammad keinen Krieg haben wollte, er aber von den Ungläubigen aufgehalten wurde;
  22. den Feldzug (gegen die Juden in) Khaybar (Mai bis Juni 628, siehe die Abschnitte 19.5 bis 27);
  23. die vertragsmäßige Pilgerfahrt (nach Mekka; März 629, siehe Abschnitt 20.1);
  24. den Feldzug der Eroberung (Mekkas; Januar 630, siehe die Abschnitte 21.1 bis 20);
  25. den Feldzug von Hunain (Januar 630, siehe die Abschnitte 22.1 bis 10);
  26. den Feldzug nach Ta'if (Februar 630, siehe die Abschnitte 22.15 bis 18); und
  27. den Feldzug nach Tabuk (Oktober bis Dezember 630, siehe die Abschnitte 23.1 bis 8).

In neun Feldzügen kam es zur Schlacht, nämlich bei Badr (5.), bei Uhud (10.), am Graben (16.), gegen die (jüdischen) Quraiza (17.) und Mustaliq (20.), (gegen die Juden) bei Khaybar (22.), bei der Eroberung von Mekka (24.), bei Hunain (25.) und Ta'if (26.).19

 

25.6 Die Erwähnung der Expeditionen und Sendungen, an denen Muhammad nicht teilnahm

Muhammad ordnete insgesamt 38 Expeditionen und Sendungen an.20 Zu diesen gehören folgende:

  1. Die Expedition des Ubaida ibn al-Harith unterhalb von Thaniyyat al-Mara (März 623, siehe Abschnitt 14.2);
  2. die Expedition des Hamzas an das Ufer des Meeres (bei Sif al-Bahr), in die Gegend von Ijs, die einige vor die Ubaidas setzen (März 623, siehe Abschnitt 14.2);
  3. die Expedition des Sa'd ibn Waqqas nach al-Kharrar (Mai 623, siehe Abs. 14.3);
  4. die Expedition des Abd Allah ibn Djahsch nach Nakhla (Januar 624, siehe Abschnitt 14.5);
  5. die Expedition des Zaid ibn Haritha nach Qarda (November 624, siehe Abschnitt 15.30);
  6. die Expedition des Muhammad ibn Maslama gegen Ka'b ibn al-Aschraf (September 624, siehe Abschnitt 15.31);
  7. die Expedition des Marthad ibn Abi Marthad nach Radji' (Juli 625, siehe Abschnitt 16.25);
  8. die Expedition des Mundhir ibn Amr nach Bi'r Ma'una (Juli 625, siehe Abschnitt 16.26);
  9. die Expedition des Ubaida ibn al-Djarrah nach Dhu al-Qassa, auf dem Wege nach dem Irak (August und September 627);
  10. die Expedition Umars nach Turba, im Lande der Banu Amir (Dezember 628);
  11. die Expedition Alis nach dem Jemen (Juni bis Dezember 631, siehe weiter unten Abschnitt 25.22); und
  12. die Expedition des Ghalib ibn Abd Allah al-Kalbi, vom Stamme Laith, nach Kadid, wo er die Banu Mulawwah schlug (Juni 629, siehe den folgenden Abschnitt 25.7).21

25.7 Die Nachricht vom Streifzug gegen die Banu Mulawwah (Juni 629 n.Chr.)

Muhammad sandte al-Ghalib ibn Abd Allah al-Kalbi zu einem Streifzug aus, dem ich auch beiwohnte, und befahl ihm, die Banu Mulawwah zu überfallen, die in Kadid22 lagerten. Als wir nach Qudaid23 kamen, trafen wir al-Harith ibn Malik al-Laithi, den man auch “Ibn al-Barsa'” nennt, und nahmen ihn gefangen. Er sagte: “Ich bin nur gekommen, um mich zum Islam zu bekehren und bin auf dem Wege zum Gesandten Allahs.” Wir antworteten: “Bist du wirklich Moslem, so wird es dir nichts schaden, eine Nacht gebunden zu bleiben, bist du es nicht, so haben wir dich schon in unserer Gewalt.” Wir lösten dann seine Fesseln und ließen einen unserer jungen schwarzen Sklaven zu seiner Bewachung bei ihm zurück. Er sollte ihm den Kopf abhauen, falls er Widerstand leisten würde. Wir zogen dann weiter nach Kadid, wo wir bei Sonnenuntergang ankamen. Meine Gefährten sandten mich auf Kundschaft aus, und ich stieg auf einen Hügel, der sich über dem Lager erhob. Da trat ein Mann aus seinem Zelt und sagte zu seiner Frau: “Ich sehe etwas Schwarzes auf dem Hügel, das ich früher nicht wahrgenommen habe. Sieh dich einmal nach deinem Gepäck um, ob nichts fehlt, das möglicherweise die Hunde fortgeschleppt haben.” Sie sah nach und rief: “Bei Allah, es fehlt nichts!” Da sagte er: “Reiche mir meinen Bogen und zwei Pfeile.” Als sie es ihm reichte, schoß er einen Pfeil ab und traf mich in die Seite. Ich zog ihn heraus, legte ihn beiseite und blieb auf meinem Posten. Er schoß den zweiten ab und traf mich an der Schulter. Ich zog ihn ebenfalls heraus, legte ihn beiseite und behauptete meinen Platz. Da sagte er zu seiner Frau: “Wenn dies ein feindlicher Kundschafter gewesen wäre, dann hätte er sich bewegt, denn meine beiden Pfeile sind zu ihm gelangt. Suche sie, wenn du morgen früh aufstehst, du Elende, damit die Hunde sie mir nicht zernagen.” Er ging dann wieder in sein Zelt und wir warteten, bis sie sich sicher glaubten und schliefen. Am frühen Morgen fielen wir über sie her, töteten manche und trieben ihre Herden fort. Da kamen die Besten des Stammes in solcher Überzahl aus ihren Zelten, daß wir nichts gegen sie vermochten. Wir eilten mit dem Vieh fort, und als wir an Ibn al-Barsa' vorüberkamen, nahmen wir ihn mit. Doch die Verfolger kamen uns immer näher. Nur das Tal Qudaid lag noch zwischen ihnen und uns. Da sandte Allah einen reißenden Bach in das Tal, ohne daß wir Wolken oder gar Regen gesehen hätten. Er kam mit solcher Kraft, daß niemand etwas dagegen vermochte und kein Mensch ihn überschreiten konnte. Unsere Verfolger blieben stehen und mußten zusehen, wie wir ihre Herden in Eile forttrieben. Kein Feind konnte zu uns herübergelangen und uns weiter verfolgen. Bald waren wir außer Sicht und brachten alles wohlbehalten dem Gesandten Allahs. Das Losungswort der Gefährten Muhammads in jener Nacht war: “Töte! Töte!”24

25.8 Der Feldzug gegen die christlichen Djudham25 (Oktober und November 627 n.Chr.)

Als Rifa'a ibn Zaid al-Djudhami mit dem Schreiben Muhammads zu seinen Leuten kam und sie zum Islam aufrief, schenkten sie ihm Gehör. Bald danach kehrte auch Dihya ibn Khalifa al-Kalbi vom Kaiser aus Byzanz zurück. Er hatte wertvolle Waren bei sich. Als er durch das Tal Schinar kam, überfiel ihn Hunaid ibn 'Us und dessen Sohn 'Us, die Dula'iyyaniten, die einen Zweig der Djudham bilden und raubten ihm alles, was er bei sich hatte.

Als Leute von Dubaib, die Moslems waren und dem Geschlecht des Rifa'a ibn Zaid angehörten, dies vernahmen, verfolgten sie Hunaid und dessen Sohn und überwältigten sie. An jenem Tage rühmte sich Qurra ibn Aschqar seines Geschlechts und sagte: “Ich bin der Sohn Lubnas!” Al-Nu'man schoß einen Pfeil auf ihn, traf ihn am Knie und rief: “Nimm dies! Ich bin der Sohn Lubnas!” Seine Mutter hieß nämlich Lubna. Hassan ibn Milla al-Dubaibi war früher ein Gefährte Dihyas gewesen und hatte von ihm den Qur’an gelernt.

Die Dubaib nahmen Hunaid und dessen Sohn alles wieder ab und gaben es Dihya zurück. Dihya kehrte hierauf zu Muhammad zurück, erzählte ihm die Geschichte und bat ihn um das Blut Hunaids und seines Sohnes. Daraufhin wurde Zaid (b. Haritha) mit einem Heer gegen die Djudham geschickt. Die Ghatafan von Djudham, die Banu Wa'il und die von Salaman und Sa'd ibn Hudhaim abstammenden, waren – als Rifa'a ibn Zaid mit dem Schreiben Muhammads gekommen war – aufgebrochen und hatten ihr Lager nach Harra al-Radjlaa' verlegt. Rifa'a ibn Zaid in Kuraa' Rabba wußte davon nichts. Bei Rifa'a befanden sich nur einige Dubaibiten. Die übrigen waren im Tal Madaan, an der Seite von Harra, wo der Bach sich nach Osten zieht. Das Heer Zaids kam von al-Aulaadj her und überfiel al-Maqis, der von Harra heraufzog, trieb alle Feinde mit ihrer Habe zusammen und tötete Hunaid und dessen Sohn, zwei Mann von den Banu al-Ahnaf und einen von den Banu al-Khasib. Als die Banu Dubaib, die in Faifaa' Madaan lagerten, dies hörten, brachen einige von ihnen auf, u. a. Hassan ibn Malla mit einem Pferd des Suwaid ibn Zaid, das “al-Adjadja” hieß, Unaif ibn Malla mit einem Pferd, das Malla gehörte und “Righal” genannt wurde und Abu Zaid ibn Amr mit einem Pferd, das “Schamir” hieß. Als sie in die Nähe des moslemischen Heeres kamen, sagten Abu Zaid und Hassan zu Unaif: “Laß uns und entferne dich! Wir fürchten deine Zunge.” Unaif machte Halt. Doch die beiden anderen waren noch nicht fern, als Unaifs Pferd mit den Vorderfüßen scharrte und den andern folgte. Unaif sagte zu sich: “Ich vergebe mir weniger den beiden Männern gegenüber, als du den Pferden gegenüber.” Er gab dann schnellstens die Zügel frei, bis er sie eingeholt hatte. Da sagten sie zu ihm: “Da du uns gefolgt bist, so verschone uns wenigstens mit deiner Zunge und bringe uns heute kein Unglück!” Sie kamen überein, daß nur Hassan ibn Malla das Wort ergreifen sollte. Zur Zeit des Heidentums hatten sie nämlich ein Wort, das einer vom andern gelernt hatte. So pflegte man, wenn einer mit dem Schwert dreinhauen wollte zu sagen: “Buri” oder “Thuri.”26

Als sie von den Truppen wahrgenommen wurden und diese ihnen entgegeneilten, rief Hassan: “Wir sind Gläubige!” Der erste, der auf sie zuritt, war ein Mann auf einem dunklen Pferd. Er fing an, sie vor sich herzutreiben. Da rief Unaif: “Buri!” Hassan erwiderte: “Nur sachte!” Als sie vor Zaid ibn Haritha standen, wiederholte Hassan, daß sie Gläubige seien. Da sagte Zaid: “So rezitiert die erste Sure des Qur’ans.” Als Hassan sie rezitierte, sagte Zaid: “Macht im Heer bekannt, daß Allah das Lager der Leute, zu denen diese Männer gehören, unantastbar gemacht hat, mit Ausnahme derer, die Verrat üben.” Unter den Gefangenen befand sich auch eine Schwester Hassans, die Gattin des Abu Wabr ibn Adi ibn Umaiyya ibn al-Dubaib. Zaid sagte zu Hassan: “Nimm sie!” Da faßte sie ihn an beiden Seiten. Aber die Mutter al-Fizrs al-Dulai'iyya rief: “Wollt ihr mit den Töchtern wegziehen und die Mütter zurücklassen?” Da sagte einer der Banu al-Khasib: “Wahrlich, die Banu Dubaib und der Zauber ihrer Zungen zeigen sich heute!” Einer der Soldaten, der dies hörte, benachrichtigte Zaid. Zaid ließ die Hände der Schwester Hassans von den Seiten ihres Bruders losmachen und sagte zu ihr: “Bleibe bei deinen Basen, bis Allah das Urteil über euch sprechen wird.” Dann brachen sie wieder auf. Den Truppen wurde verboten, ins Tal hinabzusteigen, durch das sie gezogen waren. Sie gingen zu ihren Familien und molken Kamele des Suwaid ibn Zaid. Als sie die übrige Milch spät in der Nacht getrunken hatten, ritten sie zu Rifa'a ibn Zaid. In der Frühe gelangten sie bei Zaid in Kuraa' Rabba an, auf dem Rücken von Harra Laila bei einem dortigen Brunnen. Hassan sagte zu Zaid: “Du sitzt hier und melkst deine Ziege, während Frauen der Djudham gefangen sind. Das Schreiben, das du gebracht hast, hat sie getäuscht.” Rifa'a ließ ein Kamel vorführen und satteln und fragte dabei: “Lebst du noch oder wirst du nur lebend genannt?” Er machte sich dann in der Frühe mit ihnen auf und nahm auch Umaiyya ibn Dafara, den Bruder des erschlagenen Khasibi, mit. Nach drei Nächten trafen sie in Medina ein. Als sie vor der Moschee angelangten, sah sie ein Mann und sagte zu ihnen: “Laßt eure Kamele nicht niederknien, sonst brechen ihre Vorderfüße!” Da stiegen sie ab, während die Kamele aufrecht standen und gingen zu Muhammad. Als er sie sah, winkte er ihnen, zu ihm zu kommen. Als Rifa'a zu reden anfing, erhob sich ein Mann und sagte: “O Gesandter Allahs, diese Leute sind Zauberer!” Dabei schob er sie wiederholt zurück. Da sagte Rifa'a: “Allah sei dem gnädig, der an diesem Tage uns nur Gutes zufügt!” Dann überreichte er Muhammad das Schreiben, das er ihm gegeben hatte und sagte: “O Gesandter Allahs! Hier nimm ein altes Schreiben, auf welches ein neuer Verrat erfolgt ist.” Muhammad befahl einem Jungen, es laut vorzulesen. Als dieser es vorgelesen hatte, fragte Muhammad, was vorgefallen sei. Als man ihm berichtet hatte, fragte er dreimal: “Was soll ich für die Erschlagenen tun?” Rifa'a antwortete: “Du weißt es besser, Gesandter Allahs. Wir wollen dir nichts Erlaubtes verbieten und nichts Verbotenes erlauben!” Zaid ibn Amr fügte hinzu: “Gib die Lebenden frei, die Erschlagenen trete ich unter meine Füße.” Muhammad sagte darauf: “Abu Zaid hat wahr gesprochen, reite mit ihnen, Ali!” Ali sagte: “Zaid wird nicht gehorchen!” – “So nimm mein Schwert,” sagte Muhammad, und er übergab es ihm. Dann sagte Ali: “Ich habe kein Kamel, auf dem ich reiten könnte.” Da setzte man ihn auf ein Kamel des Tha'laba ibn Amr, welches “Mikhal” hieß. Als sie heraustraten, näherte sich schon ein Bote Zaids auf einem Kamel Abu Wabrs, das “Schamir” hieß. Man ließ ihn absteigen. Er sagte: “O Ali! Was ist mit dir?” Er antwortete: “Sie haben das Gut der Leute erkannt und es doch weggenommen!” Sie zogen dann ab und trafen das Heer in Faifaa' al-Fahlatain. Sie nahmen ihm alles ab, bis auf die Provianttaschen unter dem Sattel.

 

25.9 Der Feldzug gegen die Banu Fazaara in Wadi al-Qura (November und Dezember 627 n.Chr.)

Zaid (b. Haritha) zog auch nach Wadi al-Qura27 und stieß dort auf die Banu Fazaara. Mehrere seiner Gefährten wurden getötet. Zaid selbst wurde unter den Erschlagenen hervorgezogen. Hier wurde auch Ward ibn Amr ibn Madasch getötet. Er gehörte zu den Banu Sa'd ibn Hudhail. Er wurde von einem der Banu Badr (ibn Fazaara) erschlagen. Als Zaid zurückkam, schwor er, daß keine Waschung sein Haupt reinigen sollte, bis er einen Feldzug gegen die Banu Fazaara unternommen hätte. Als seine Wunden geheilt waren, sandte ihn Muhammad mit einem Heer gegen sie aus. Er schlug sie in Wadi al-Qura und tötete viele von ihnen. Zaid befahl dem Qays ibn Musahhar, Umm Qirfa zu töten. Er tötete sie in grausamer Weise. Dann kehrten sie mit ihrer Tochter und mit Abd Allah zu Muhammad zurück. Umm Qirfas Tochter war Eigentum des Salama ibn Amr ibn al-Aqwa, der sie gefangengenommen hatte. Sie gehörte einem edlen Geschlecht an, so daß die Araber sagten: “Wärest du angesehener als Umm Qirfa, so könntest du auch nicht mehr werden!” Muhammad erbat sie sich von Salama. Dieser schenkte sie ihm und Muhammad verschenkte sie an seinen mütterlichen Onkel Hazn ibn Abi Wahb, und sie gebar ihm Abd al-Rahman.

25.10 Der Feldzug zur Ermordung des Juden Yusair ibn Rizam in Khaybar28 (Februar und März 628 n.Chr.)

Dann folgten zwei Feldzüge des Abd Allah ibn Rawaha nach Khaybar. Der eine diente der Ermordung von Yusair ibn Rizam ibn Rizam, von dem folgendes berichtet wird: “Yusair ibn Rizam war in Khaybar und versammelte die Ghatafan, um gegen Muhammad Krieg zu führen. Muhammad sandte Abd Allah ibn Rawaha mit einer Anzahl Gefährten, darunter Abd Allah ibn Unais, ein Bundesgenosse der Banu Salima. Als sie zu ihm kamen und mit ihm redeten, traten sie an ihn heran und sagten: ,Wenn du zu Muhammad gehst, so wird er dir ein Amt verleihen und dich ehren.’ Sie drangen in ihn, bis er in Begleitung einiger Juden mit ihnen zog. Abd Allah ibn Unais ließ ihn auf seinem Kamel reiten, bis sie nach Qarqara, zwölf Kilometer südlich von Khaybar, kamen. Da bereute es Yusair, daß er zu Muhammad gehen wollte. Abd Allah beobachtete ihn, fiel mit seinem Schwert über ihn her und hieb ihm den Fuß ab. Yusair ibn Rizam traf ihn mit einem Stock von Schauhatholz, den er in der Hand hatte, und verwundete ihn. Die Gefährten Muhammads wandten sich hierauf auch gegen ihre jüdischen Begleiter und erschlugen sie. Nur ein Mann entkam zu Fuß. Als Abd Allah zu Muhammad kam, spie Muhammad auf seine Wunde, und sie eiterte nicht und schmerzte ihn nicht.”

25.11 Die Ermordung des Khalid ibn Sufyan ibn Nubaih al-Hudhali (Juni 625? n.Chr.)

Dann kam die Sendung des Abd Allah ibn Unais, den Muhammad gegen Khalid ibn Sufyan nach Nakhla oder 'Urana29 schickte, wo dieser Leute zum Krieg gegen Muhammad sammelte. Abd Allah erschlug ihn. Abd Allah ibn Unais berichtet: “Muhammad ließ mich rufen und sagte: ,Ich habe gehört, Abu Sufyan ibn Nubaih sammelt Leute zu einem Krieg gegen mich in Nakhla. Geh zu ihm und töte ihn!’ Ich sagte: ‘Beschreibe ihn mir, daß ich ihn erkenne!’ Da sagte er: ,Wenn du ihn siehst, so wird er dich an Satan erinnern. Als Zeichen diene dir, daß du Abscheu vor ihm empfinden wirst.’ Ich ging mit umgürtetem Schwert fort, bis ich zu ihm gelangte. Er befand sich bei Frauen, für die er ein Lager suchte. Es war zur Zeit des Nachmittagsgebetes. Als ich ihn sah, empfand ich einen Schauder, wie mir Muhammad vorhergesagt hatte. Ich ging jedoch auf ihn zu. Da ich aber fürchtete, es möchte ein Kampf zwischen uns entstehen, der mich vom Gebet abhalten könnte, betete ich vorher. Dann näherte ich mich ihm und winkte mit dem Kopf. Als ich bei ihm war, fragte er: ,Wer ist der Mann?’ Ich antwortete: ‘Ein Beduine, der gehört hat, wie du Leute sammelst gegen jenen Mann, und der deshalb zu dir kommt.’ Er sagte: ‘Gut, ich bin damit beschäftigt.’ Ich ging dann eine Strecke mit ihm, bis ich Gelegenheit fand, ihn mit dem Schwert zu überfallen und zu töten. Dann ging ich weg, während seine Frauen sich über ihn warfen und schrien. Als ich zu Muhammad kam, sagte er, sobald er mich sah: ‘Die Sache ist gelungen!’ Ich sagte: ,Ich habe ihn getötet, Gesandter Allahs!’ Er erwiderte: ‘Du hast wahr gesprochen!’ Er führte mich dann in seine Wohnung und gab mir einen Stock und sagte: ‘Behalte diesen Stock bei dir!’ Als ich mit dem Stock zu den Leuten herauskam, fragten sie: ,Was bedeutet dieser Stock?’ Ich antwortete: ,Muhammad hat ihn mir gegeben und gesagt, ich solle ihn bei mir behalten.’ Sie sagten: ,Warum gehst du nicht zu ihm zurück und fragst ihn, was er bedeutet?’ Ich kehrte zurück und fragte: ,O Gesandter Allahs, wozu hast du mir diesen Stock gegeben?’ Er antwortete: ,Als Zeichen zwischen dir und mir am Auferstehungstage, denn die wenigsten Leute werden an jenem Tage eine Stütze haben.’”30 Abd Allah befestigte dann den Stock an seinem Schwert und trennte sich nicht mehr von ihm bis zu seinem Tode. Auch wurde er auf seinen Befehl zu ihm ins Grab gelegt.

25.12 Der Feldzug in das Land der Banu Murra (Datum unbekannt)

Dann folgte der Feldzug des Ghalib ibn Abd Allah al-Kalbi in das Land der Banu Murra31. Usama ibn Zaid mit einem Hilfsgenossen tötete dort Mirdas ibn Nahik, einen ihrer Bundesgenossen von den Djuhaina32. Usama ibn Zaid berichtet hierüber: “Ich und ein Hilfsgenosse holten ihn ein. Als wir das Schwert zogen, rief er: ,Ich bekenne, daß es keinen Gott gibt außer Allah!’ Wir ließen aber nicht von ihm ab, bis wir ihn getötet hatten. Als wir zu Muhammad kamen, erzählten wir ihm den Vorfall. Da fragte er: ,Wer gibt dir das Recht, einen zu töten, der sagt: Es gibt keinen Gott außer Allah?’ Ich antwortete: ,O Gesandter Allahs, er hat es nur aus Furcht vor dem Tode gesagt.’ Da sagte Muhammad erneut: ,Wer gibt dir ein Recht dazu?’ Bei dem, der ihn mit Wahrheit gesandt, er warf mir dies so lange vor, bis ich wünschte, mich früher nicht bekehrt zu haben, sondern erst an jenem Tage, und daß ich ihn nicht getötet hätte. Ich sagte dann: ‘Habe Nachsicht, Gesandter Allahs! Ich schwöre, daß ich nie mehr einen Mann töten will, der sagt: Es gibt keinen Gott außer Allah.’ Muhammad fragte: ,Auch nach meinem Tode?’ Ich antwortete: ,Auch, wenn du nicht mehr bist!’”33

25.13 Der Feldzug nach Dhat al-Salasil im Land der Banu 'Udhra (Oktober 629 n.Chr.)

Dann folgte der Feldzug des Amr ibn al-'As nach Dhat al-Salasil im Lande der Banu 'Udhra34. Es wird darüber berichtet: “Muhammad befahl ihm, die Beduinen zu einem Feldzug nach Syrien aufzurufen, denn die Mutter des al-'As ibn Wa'il war vom Stamme Bali, und er hoffte, sie dadurch zu gewinnen. Als Amr an die Quelle Salsal im Lande der Djudham kam, fürchtete er sich und erbat sich Verstärkung von Muhammad. Muhammad sandte ihm Ubaida ibn al-Djarrah mit den ältesten Auswanderern, unter ihnen Abu Bakr und Umar, und empfahl ihnen bei der Absendung, nicht uneinig zu sein. Als Abu Ubaida zu Amr kam, sagte dieser: ‘Du bist nur zu meiner Verstärkung gekommen!’ Abu Ubaida entgegnete: ,Nicht so, ich führe diejenigen an, die unter mir stehen, und du befehligst deine Leute.’ Abu Ubaida war ein verträglicher, sanfter Mann, dem die weltlichen Dinge gleichgültig waren. Amr sagte: ,Nein, du bist nur zu meiner Verstärkung gekommen.’ Da sagte Abu Ubaida: ,Muhammad hat uns Einigkeit empfohlen. Willst du mir nicht gehorchen, so unterwerfe ich mich dir.’ Da sagte Amr: ,Nun, ich bin dein Emir, und du bist meine Verstärkung!’ ‘Es sei so,’ antwortete Abu Ubaida, und Amr betete der Gemeinde vor.”

25.14 Wie Abu Bakr den ehemaligen Christen Raafi' ibn Abi Raafi' ermahnte

Wie ich vernommen habe, erzählte Raafi' ibn Abi Raafi' 'Umayra folgendes Ereignis auf diesem Feldzug: “Ich war ein Christ und hieß Sardjis. Ich war der kundigste Führer in diesem Teil der Wüste. Zur Zeit des Heidentums verbarg ich Wasser in Straußeneiern im Sand und machte Raubzüge auf Kamele, die ich in die Wüste führte und mir aneignete, denn kein Mensch konnte mich dorthin verfolgen. Ich aber nahm den Weg zu dem verborgenen Wasser und trank davon. Als ich mich zum Islam bekehrte, schloß ich mich der Expedition des Amr ibn al-'As nach Dhat al-Salasil an. Da ich mir einen Gefährten aussuchen wollte, erwählte ich Abu Bakr und schloß mich seinem Lager an. Er trug eine Art Mantel aus Fadak, den er, wenn wir abstiegen, als Teppich benutzte. Sobald wir aufbrachen, hüllte er sich wieder in den Stoff, den er mit hölzernen Nadeln zusammenhielt. Deshalb murrten die Bewohner von Nadjd, als sie abtrünnig wurden: ,Sollen wir dem Träger des Mantels huldigen?’ Ich sagte zu ihm: ,O Abu Bakr, ich habe dich begleitet, damit mir Allah durch deine Gesellschaft Nutzen bringe. Gib mir gute Lehren und unterrichte mich!’ Er erwiderte: ‘Das würde ich auch dann getan haben, wenn du mich nicht darum gebeten hättest. Ich befehle dir, Allah allein anzuerkennen und ihm nichts beizugesellen, das Gebet zu verrichten, Almosen zu geben, im Ramadan (9. Monat) zu fasten, nach dem Heiligtum zu pilgern, dich nach jeder Verunreinigung zu waschen und nie Vorgesetzter über zwei Gläubige werden zu wollen.’35 Darauf erwiderte ich: ,O Abu Bakr, ich hoffe bei Allah, daß ich Allah nie einen Genossen geben, daß ich nie ein Gebet unterlassen und daß, so Allah will, wenn ich etwas besitze, ich stets die Religionssteuer entrichten werde. Ich will jeweils im Ramadan (9. Monat) fasten, zur Ka'ba nach Mekka pilgern, wenn ich die Mittel dazu habe, mich waschen, sooft ich der Reinigung bedarf. Was aber das Befehlen betrifft, so sehe ich, daß die Leute bei Muhammad und den anderen Menschen nur durch eine Emirstelle geehrt werden. Warum verbietest du es mir?’ Er antwortete: ‘Du hast mich aufgefordert, dir die heiligen Pflichten mitzuteilen, so will ich es auch tun. Allah hat Muhammad mit diesem Glauben gesandt, und er kämpfte dafür, bis alle Leute freiwillig oder gezwungen ihn annahmen.36 Als sie ihn annahmen, wurden sie Flüchtlinge und Schutzgenossen Allahs. Hüte dich, Allah in seinen Schützlingen zu verraten, sonst wird er auch dich aufgeben. Wird je einer von euch in seinem Schützling gekränkt, so werden seine Muskeln anschwellen vor Zorn wegen seines Schützlings, wenn ihm nur ein Kamel oder ein Schaf verletzt wird. Allah gerät aber in noch heftigeren Zorn wegen seines Schützlings selbst.’ Hierauf verließ ich ihn. Als Abu Bakr nach Muhammad zum Fürsten gewählt wurde, kam ich zu ihm und sagte: ,O Abu Bakr, hast du mir nicht verboten, über zwei Moslems zu gebieten?’ Er antwortete: ,Jawohl, und ich verbiete es dir auch jetzt.’ Da sagte ich: ,Warum hast du den Oberbefehl (das Kalifenamt) über alle Leute übernommen?’ Er antwortete: ,Ich konnte nicht anders, denn ich fürchtete, die Gemeinde (Umma) Muhammads würde sich spalten.’”37

25.15 Wie es 'Auf ibn Malik al-Adjscha'i erging

'Auf ibn Malik al-Adjscha'i erzählt: “Ich befand mich auf dem Feldzug von Dhat al-Salasil in Begleitung Umars und Abu Bakrs. Da kam ich an einigen vorbei, die ein Kamel geschlachtet hatten, es jedoch nicht zerteilen konnten. Da ich ein geschickter Metzger war, fragte ich sie, ob sie mir ein Zehntel geben wollten, wenn ich das Kamel unter ihnen teilen würde. Sie sagten zu, und ich nahm die Messer, zerteilte das Kamel alsbald, nahm ein Stück davon und brachte es meinen Gefährten. Wir kochten und aßen es. Abu Bakr und Umar fragten mich, wo ich das Fleisch her habe. Ich erzählte es ihnen und sie sagten: ‘Du hast nicht wohl daran getan, uns dies zu essen zu geben!’ Sie erhoben sich dann und erbrachen, was sie davon gegessen hatten.38 Auf der Heimkehr war ich der erste, der zu Muhammad kam. Er betete in seinem Haus, und ich sagte: ‘Friede sei über dir, Gesandter Allahs und Allahs Gnade und Barmherzigkeit sei mit dir!’ Er fragte mich: ‘Bist du 'Auf ibn Malik al-Adjscha'i?’ Ich antwortete: ,Ja, du bist mir teurer als Vater und Mutter.’ Dann fragte er: ‘Bist du der Mann, der das Kamel geschlachtet hat?’ Mehr sagte er nicht.”

25.16 Der Feldzug nach dem Tal Idam (Dezember 629 n.Chr.)

Dann kam der Feldzug des Ibn Abi Hadrad nach dem Tal Idam39. Al-Qa'qaa' ibn Abd Allah berichtet, sein Vater Abd Allah habe ihm erzählt: “Muhammad sandte uns mit einer Anzahl Moslems nach Idam. Unter ihnen befanden sich auch Abu Qatada al-Harith und Muhallim ibn Djaththama. Als wir im Tale Idam waren, kam 'Aamir ibn al-Adbat al-Aschdja'i auf einem jungen Kamel an uns vorüber. Er hatte mit Fett bestrichenes Brot und einen Schlauch voll Milch bei sich. Als er an uns vorüberkam, gab er uns den Gruß des Islam, und wir ließen ihn ziehen. Aber Muhallim überfiel ihn, erschlug ihn wegen eines früheren Streites und nahm sein Kamel samt dem Brot. Als wir zu Muhammad kamen und ihm Bericht darüber erstatteten, offenbarte er: ,... Wenn ihr um Allahs willen (auf einem Kriegszug) unterwegs seid, so paßt genau auf und sagt zu keinem, der euch als Moslem grüßt: ‘Du bist kein Moslem!’ Sonst strebt ihr nach weltlichen Dingen ...’ (Sure al-Nisa' 4,94).”

'Urwa ibn Zubair berichtete von seinem Großvater, der mit Muhammad bei Hunain (siehe die Abschnitte 22.1 bis 10) war, folgendes: “Muhammad betete uns das Mittaggebet vor. Dann setzte er sich unter den Schatten eines Baumes in Hunain. Da stritten vor ihm al-Aqra ibn Habis und Uyayna ibn Hisn ibn Hudhaifa miteinander wegen Amir ibn al-Adbat. Uyayna, der damals der Häuptling der Ghatafan war, verlangte Amirs Blutrache und al-Aqra' verteidigte Muhallim wegen seines Ranges unter Khindif. Sie brachten dann ihren Streit vor Muhammad, und wir hörten zu. Wir hörten, wie Uyayna sagte: ‘Bei Allah, Gesandter Allahs, ich lasse ihn nicht, bis ich seinen Frauen die Qual bereite, welche er den meinigen bereitet hat.’ Muhammad sagte: ,Ihr müßt Sühnegeld annehmen, fünfzig Kamele auf dieser Reise und fünfzig nach unserer Rückkehr!’ Uyayna weigerte sich, dies anzunehmen. Da erhob sich Mukaithar, ein kleiner, untersetzter Mann von den Banu Laith und sagte: ,O Gesandter Allahs! Bei Allah, ich weiß diesen Erschlagenen im ersten Glanz des Islam mit nichts anderem zu vergleichen als mit einer Schafherde, welche ans Wasser geht und bis zum letzten flieht, wenn das erste von einem Pfeil getroffen wird. Gib heute das rechte Beispiel und ändere morgen das Gesetz!’ Muhammad hob seine Hand in die Höhe und sagte: ,Nicht so, ihr müßt das Sühnegeld nehmen, fünfzig auf der Reise und fünfzig nach unserer Rückkehr.’ Hierauf nahmen sie das Sühnegeld an. Dann fragten sie: ,Wo ist euer Freund, damit Muhammad Allahs Barmherzigkeit für ihn erflehe?’ Da erhob sich ein langer, hagerer, gebräunter Mann, der in einen Mantel gehüllt war, in dem er getötet zu werden glaubte, und ließ sich vor Muhammad nieder. Dieser fragte ihn nach seinem Namen und er antwortete: ,Ich heiße Muhallim ibn Djaththama!’ Muhammad hob seine Hände auf und sagte dreimal: ,Allah, vergib dem Muhallim ibn Djaththama nicht!’40 Er erhob sich und trocknete seine Tränen mit dem Rande seines Mantels ab. Wir aber sagten unter uns: ,Wir hatten gehofft, Muhammad würde Allah anflehen, ihm zu vergeben.’ Aber was wir sahen, war das Erzählte.”

25.17 Die Ermordung des Djuschamiten Rifa'a ibn Qays bei Medina (Dezember 629 n.Chr.)

Dann folgte der Zug Ibn Abi Hadrads nach al-Ghaba41, den, wie mir eine zuverlässige Person berichtet hat, Ibn Abi Hadrad selbst in folgender Weise erzählte: “Ich wollte eine Frau aus meinem Stamme heiraten und versprach ihr eine Morgengabe von 200 Dirham. Ich bat Muhammad um eine Unterstützung meiner Vermählung. Er fragte mich, wie groß die Morgengabe sei. Als ich 200 Dirham nannte, erwiderte er: ‘Gepriesen sei Allah! Wenn ihr die Dirham nur so aus dem Innern des Tales herausholen dürftet, so könntet ihr auch nicht mehr geben. Bei Allah, ich habe nichts, womit ich dir helfen könnte!’

Nach einigen Tagen ging ein angesehener, geehrter Mann, Rifa'a ibn Qays, mit vielen Familien seines Stammes nach al-Ghaba, um dort die Banu Qays zum Krieg gegen Muhammad zu sammeln. Muhammad ließ mich rufen und sagte zu mir und zwei anderen Moslems: ,Zieht aus und bringt mir Kunde von diesem Mann!’ Er ließ uns dann ein altes, mageres Kamel vorführen, das – als einer von uns es bestieg – vor Schwäche nicht aufstehen konnte, so daß es einige Männer von hinten stützen mußten, bis es schließlich stehen konnte. Dann sagte Muhammad: ‘Begnügt euch damit und reitet abwechselnd darauf!’ Wir zogen mit Schwert und Pfeilen bewaffnet aus und gelangten bei Sonnenuntergang in die Nähe des feindlichen Lagers. Ich lauerte auf der einen Seite des Lagers und meine Gefährten auf der anderen. Ich hatte ihnen gesagt: ,Wenn ihr hört, daß ich rufe: ,Allah ist größer’!“42 und seht, daß ich in das Lager stürme, so tut das gleiche von eurer Seite aus.’ Wir blieben an unserem Platz und warteten, bis wir den Feind überraschen oder ihm etwas wegführen konnten. Schon hatte uns die Nacht umhüllt. Die Abendfeuer waren erloschen und noch war der Hirte, der das Vieh weidete, nicht zurückgekommen. Sie wurden ängstlich. Rifa'a, ihr Häuptling, hing sein Schwert um und sagte: ‘Bei Allah, ich will unseren Hirten aufsuchen. Ihm muß ein Unglück zugestoßen sein!’ Mehrere seiner Gefährten erboten sich mit ihm zu gehen und beschworen ihn, zu bleiben oder sie wenigstens mitzunehmen. Er aber schwor bei Allah, er werde ohne Gefolge gehen. Als er an mir vorüberkam, blies ich ihm einen Pfeil ins Herz. Bei Allah, er brachte kein Wort mehr heraus. Dann sprang ich zu ihm hin und hieb ihm den Kopf ab. Hierauf rief ich: ,Allah ist größer’ und stürmte in die eine Seite des Lagers und meine Gefährten kamen von der anderen Seite her. Bei Allah, die Leute dachten an nichts anderes als an Flucht und nahmen nur soviel mit sich, als in der Eile möglich war. Wir aber trieben viele Kamele und Schafe fort und führten sie zu Muhammad. Auch brachte ich ihm Rifa'as Haupt. Muhammad schenkte mir dreizehn Kamele für die Morgengabe, und ich vollzog die Ehe.”

25.18 Die Ermordung Abu 'Afaks in Medina (April 624 n.Chr.)

Salim ibn 'Umayr, einer der Heuchler, wurde ausgesandt, um Abu 'Afak von den Banu 'Ubaida zu töten. Seine Heuchelei wurde sichtbar, als Muhammad den al-Harith ibn Suwayd tötete. Da dichtete er:

Ich habe lange gelebt
und habe keine Wohnung
und keine Gemeinde gefunden,
die das Bündnis treuer
und dem Hilfesuchenden
Genossen besser Wort hält
als die Söhne Qailas.
Es spalteten sich die Berge,
aber sie beugten sich nicht.
Da trennte sie ein Reiter,
Heiliges und Unheiliges wurde zersplittert.
Hättet ihr doch die wahre Kraft erkannt
oder wäret ihr der alten Herrschaft gefolgt!

Muhammad fragte: “Wer befreit mich von diesem Bösewicht?” Salim ibn 'Umayr, einer der Heuchler, zog aus und erschlug ihn.43 Umama al-Muzairiyya dichtete:

Du nennst den Glauben Allahs und Muhammads eine Lüge.
Wahrlich, Amr, der dich gezeugt hat,
hat einen bösen Mann erzeugt.
Darum versetzt dir ein Gläubiger am Ende der Nacht einen Schlag.
Nimm ihn hin, Abu 'Afak,
trotz deines hohen Alters.”

25.19 Die Ermordung Asma's der Tochter Marwans in Medina (März 624 n.Chr.)

Asma', die Tochter Marwans, gegen welche 'Umayr ibn Adi auszog, war von den Banu Umaiyya und zeigte sich nach der Ermordung Abu 'Afaks als eine Heuchlerin. Sie war die Gattin eines Mannes von den Banu Khatma, welcher Jazid ibn Zaid hieß. Sie schmähte den Islam und seine Bekenner in folgenden Versen:

Ihr gehorcht den niedrigen Banu Malik, Nabit.
Auf, Khazradj,
und erwartet nach der Ermordung der Häupter
von Fremden Geschenke,
nicht von Murad und Madhhidj,
wie man den Saft reifender Früchte erwartet.
Gleicht ihr nicht dem, der eine kranke Nase hat
und ein schönes Gesicht wünscht
und Hoffnungen hegt, die nie erfüllt werden?

Als Muhammad dies hörte, fragte er: “Befreit mich niemand von der Tochter Marwans?” Als 'Umayr ibn Adi al-Khatmi, der bei ihm war, dies hörte, ging er noch in derselben Nacht zu ihr und tötete sie. Am folgenden Morgen begab er sich zu Muhammad und sagte zu ihm, er habe sie getötet. Muhammad sagte: “Du bist Allah und seinem Gesandten beigestanden.”44 Da fragte er, ob er um ihretwillen etwas zu befürchten habe? Muhammad antwortete: “Es werden sich um ihretwillen nicht zwei Böcke stoßen.” 'Umayr begab sich hierauf zu den Seinigen zurück. Die Banu Khatma waren in großer Erregung wegen der Ermordung der Tochter Marwans, denn sie hatte damals fünf erwachsene Söhne. Als 'Umayr zu den Banu Khatma kam, sagte er: “Ich habe die Tochter Marwans erschlagen! Bekämpft mich, dann braucht ihr nicht lange zu überlegen.” Dieser Tag war der erste, an dem die Wohnung der Banu Khatma durch den Islam verherrlicht wurde, denn die, welche sich zum Islam bekannten, verheimlichten es. Der erste war 'Umayr, welcher der “Qur'anleser” genannt wurde, dann Abd Allah ibn Aus und Khuzaima ibn Thabit. Als aber am Tage der Ermordung der Tochter Marwans die Banu Khatma die Stärke des Islams sahen, bekehrten sich noch weitere von ihnen.

25.20 Die Gefangennahme und Bekehrung Thumamas

Abu Huraira berichtete: “Etliche Reiter Muhammads zogen aus und nahmen einen Mann von den Banu Hanifa45 gefangen. Sie wußten nicht, wer er war, bis sie ihn vor Muhammad brachten. Muhammad sagte: ,Wißt ihr, wen ihr gefangengenommen habt? Das ist Thumama ibn Uthal al-Hanafi! Behandelt ihn gut!’ Muhammad kehrte dann zu seiner Familie zurück und sagte: ,Legt alles zusammen, was ihr an Speisen habt, und sendet es dem Gefangenen!’ Auch ließ er morgens und abends seine Milchkamelin zu ihm führen, so daß es ihm an nichts fehlte. Muhammad ging dann zu ihm und forderte ihn auf, Moslem zu werden. Er antwortete: ,Willst du mich töten, so tötest du einen Mann, auf dem eine Blutschuld lastet. Willst du Lösegeld, so fordere, was du willst!’ Es vergingen nun so viele Tage, wie es Allah gefiel. Eines Tages sagte Muhammad: ,Laßt Thumama frei!’ Als er frei war, ging er nach al-Baqi' und reinigte sich nach bester Weise. Dann kam er zu Muhammad und huldigte dem Islam. Am Abend brachte man ihm wie seither sein Essen. Er nahm aber nur ein wenig Milch von der Milchkamelin. Die Moslems staunten darüber. Als Muhammad es hörte, sagte er: ,Worüber wundert ihr euch? Über einen Mann, der morgens mit dem Magen eines Ungläubigen ißt und abends mit dem eines Gläubigen? Der Ungläubige ißt mit sieben Mägen, der Gläubige aber nur mit einem.’”

Ibn Hischam sagte: “Mir ist berichtet worden, er sei dann nach Mekka gepilgert und habe, als er in das Tal von Mekka kam, ,labbaika’46 (ich stehe dir zum Dienst zur Verfügung) gesagt. Er war der Erste, der dies beim Betreten Mekkas sagte.”

25.21 Die Strafexpedition gegen die Männer von Badjila (September 624 n.Chr.)

Muhammad erhielt auf dem Zuge gegen die Muharib und Tha'laba einen Sklaven namens “Yasar.” Er ließ ihn in der Gegend von Djamaa' (bei Medina) eine Kamelin auf die Weide führen. Eines Tages kamen Leute von Qays Kubba, einem Zweig von Badjila47, zu Muhammad. Sie waren fieberkrank und aufgedunsen. Muhammad sagte: “Geht zu den Kamelinnen und trinkt von ihrer Milch und ihrem Urin.” Als sie wieder gesund waren und ihr Bauch sich zurückgebildet hatte, fielen sie über Yasar her, schlachteten48 ihn, stießen Dornen in seine Augen und trieben die Kamelin fort. Muhammad sandte ihnen Kurz ibn Djabir nach. Er brachte sie vor Muhammad nach dessen Rückkehr von Dhu Qarad49. Er ließ ihnen Hände und Füße abschneiden und ihre Augen blenden.50

25.22 Alis und Khalid ibn al-Walids Züge nach dem Jemen (Juni bis Dezember 631 n.Chr.)

Muhammad sandte Ali (Dezember 631 n.Chr.) nach Jemen. Andere Truppen sandte er mit Khalid ibn al-Walid ebenfalls dorthin (Juni und Juli 631 n.Chr.) und sagte: “Wenn ihr euch begegnet, so sei Ali der Oberbefehlshaber.” Ibn Ishaq erwähnt wohl in seiner Geschichte die Sendung Khalids nach Jemen, erwähnt sie aber nicht bei der Aufzählung der Streifzüge und Sendungen. Demnach dürfte die Gesamtzahl 39 sein.

25.23 Der letzte Befehl Muhammads zu einem Kriegszug (Juni 632 n.Chr.)

Muhammad sandte Zaid nach Syrien,51 und zwar in die Bezirke von Balqa' und Darum, die zu Palästina gehörten. Man rüstete sich, und die ältesten Auswanderer scharten sich um Zaid. Es war die letzte Sendung, die Muhammad befahl.


Footnotes

1 Wenn eine Frau ihre Tage hat, gilt sie im Islam wie im Judentum als unrein und darf nicht mehr an allen kultischen Veranstaltungen teilnehmen. Der Islam erkennt nicht, daß biologische Abläufe nichts mit geistlicher Reinheit oder Unreinheit zu tun haben.

2 Das Steinewerfen während der Pilgerfahrt war nicht obligatorisch und stammte aus der vorislamischen Zeit. Dem Brauch des Propheten folgend begeben sich die Pilger am Tag nach dem Opferfest nach Mina, um dort Satan zu steinigen. Diese Zeremonie soll der Abreaktion des Hasses gegen alles Böse dienen. Gleichzeitig aber ist sie ein Versuch, den satanischen Geist des Islam und seine antichristliche Grundhaltung zu verdrängen.

3 "Nadjran" liegt ca. 640 km südöstlich von Mekka und grenzt an den nördlichen Teil des Jemen an.

4 Eigenartigerweise hat der Islam den Opferritus im Rahmen der Pilgerfahrt übernommen, aber ohne jeglichen Sühnecharakter. Der Islam leugnet die Möglichkeit eines stellvertretenden Opfers, um damit die Möglichkeit der Stellvertretung Christi als Lamm Gottes für die Sünden der Welt zu annullieren. Das Opfer im Islam ist seiner eigentlichen Bedeutung entleert worden und stellt ein Gleichnis für den ganzen Islam dar. Er ist leer, ohne Rettung für verlorene Sünder.

5 Der Begriff “heilig” bedeutet im Islam nicht “sündlos, rein und gut” wie in der Bibel, sondern “abgesondert,” “unantastbar” und “unerlaubt für Außenstehende.”

6 Allah fragt im kommenden Gericht nicht nach den Absichten und dem Glauben der Moslems, sondern nach ihren Werken. Auch Christus wird beim Jüngsten Gericht ein Urteil nach unseren Taten fällen (Matthäus 25,31-46). Der Unterschied liegt jedoch darin, daß Jesus seine Gemeinde, die an ihn glaubt, durch sein Blut gereinigt und gerechtfertigt hat, während der Islam keine Rechtfertigung und Versöhnung mit Gott kennt. Deshalb werden alle Moslems im Gericht schuldig gesprochen. Dabei wird auch ihr eigenes Gesetz, die Schari’a, sie verklagen und ihren Mangel an Werken aufzeigen. Diese bestehen weitgehend in der Erfüllung der Anbetungspflichten, in Moscheebauten und karitativen Hilfen. Der Islam kennt keine Früchte des Heiligen Geistes, die allein im Gericht Gottes anerkannt werden, wie Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Galater 5,22-23).

7 Die Pflicht zur Rache wegen Vergehen aus der Zeit des Heidentums wurde im Islam gelöscht, aber nicht die Möglichkeit zur Rache für Vergehen nach dem Erscheinen Muhammads. Das Gesetz der Vergeltung bleibt ein legaler Teil der Schari’a.

8 Muhammad tadelte die Einschiebung der Schaltjahre. Er meinte, die Ungläubigen erklärten einige Monate im Schaltjahr für profan, andere im Normaljahr für heilig. Deshalb gilt im Islam der Mondkalender, der sich in jedem Sonnenjahr um etwa 11 Tage verschiebt.

9 Frauen werden im Islam oft nur wie ein Besitz geachtet. Sie sind zwar keine Sklavinnen, sind aber nur halb so viel wert wie die Männer. Die Aussage zweier Frauen vor Gericht entspricht dem Zeugnis eines Mannes (Sure al-Baqara 2,282). Außerdem hat der Mann das Recht zur Züchtigung gegenüber seiner Frau, wenn er vermutet, daß seine Frau gegen ihn widerspenstig wird (Sure al-Nisa' 4,34).

10 Der Qur’an und die Sunna (das Vorbild Muhammads) sind die beiden Hauptquellen der Schari’a.

11 Die letzte große Rede Muhammads bei seiner Abschiedswallfahrt brachte den Moslems keine Verheißung, kein Heil, keine Vergebung, keine Rettung und keine Kraft. Sie vertiefte lediglich die Gesetze, Rechte, Pflichten, Gebote und Verbote. Er predigte nur Triviales und Äußerliches und hinterließ eine innere Leere und Hoffnungslosigkeit in den Moslems. Der Islam bleibt eine “Religion unter dem Gesetz” ohne die Gnade Gottes, die allein in Jesus ist (Johannes 1,17).

12 Wenn alle Ehebrecher gesteinigt würden – wieviel Tot würde es geben! Das islamische Gesetz erzieht die Moslems zur Heuchelei.

Jesus sagte: “Wer ein Weib ansieht ihrer zu begehren, hat mit ihr in seinem Herzen bereits die Ehe gebrochen” (Matthäus 5,28).

Er hat die Ankläger einer Ehebrecherin aufgefordert: “Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.” Da entfernten sich alle (Johannes 8,3-11).

13 "Balqa" ist eine Region östlich des Toten Meeres im Transjordanland, das, biblisch betrachtet, den nördlichen Teil Edoms und ganz Moab umfaßt. Es liegt heute im Königreich Jordanien.

14 Hier wird das Sprach- und Hörwunder vom Pfingsttag in islamischer Auslegung wiedergegeben (Apostelgeschichte 2,1-13). zu

15 Andreas: Bruder des Petrus; wurde der Legende nach an ein schräges Kreuz geschlagen.

16 Ibn Hischam hat den Missionsauftrag Muhammads mit dem Bericht der Aussendung der Apostel Jesu gekoppelt.

17 Die Berufung der Gesandten und ihre Sendung zu den Fürsten hatte nicht bloß religiösen Charakter. Muhammad verlangte von den Fürsten die politische Unterwerfung. Für den Islam bilden Politik und Religion eine Einheit mit dem Ziel der Weltherrschaft.

Damals wurden die meisten Boten Muhammads getötet. Im Laufe der Jahrhunderte jedoch gelang es dem Islam – außer Äthiopien – alle betroffenen Fürstentümer zu unterjochen.

18 Trotz der Aufnahme der islamischen Asylanten wurde der Nadjaschi von Äthiopien aufgefordert, sich dem Islam zu unterwerfen.

19 Nicht das passive Erleiden von Schlägen, Steinigung und Tötung wird im Islam als Krone der Märtyrer angesehen, vielmehr liegt die Ehre der Moslems im Kampf mit Überfällen, zäher Verteidigung und immer neuen Angriffen. Wo immer der Islam dazu in der Lage ist, wird er die Macht ergreifen und den Religionsstaat durchsetzen.

Das besondere an dieser Aufzählung besteht darin, daß Muhammad sich selbst an siebenundzwanzig blutigen Kämpfen beteiligte. Er war – allen lügenhaften Beteuerungen der Moslems zum Trotz – kein Mann des Friedens.

20 Wenn insgesamt fünfundsechzig Feldzüge, Überfälle und Sendungen in zehn Jahren stattfanden, bedeutet dies, daß es beinahe jeden zweiten Monat einen Heiligen Krieg gab!

21 Auf diese unvollständige Liste von 12 Expeditionen (eigentlich sind es nur 11 Expeditionen, da die letzte Expedition dieser Liste im folgenden Abschnitt genauer beschrieben wird) folgt jetzt in den Abschnitten 25.7 bis 23 eine nähere Beschreibung weiterer gewalttätige Expeditionen, die Muhammad in Auftrag gab.

22 "Kadid" liegt ca. 75 km nordwestlich von Mekka kurz nach 'Usfan, wenn man nach Norden reist.

23 "Qudaid" liegt 25 km nordwestlich von Kadid, also ca. 100 km nordwestlich von Mekka.

24 Über 16mal steht der Befehl “Töte” oder “tötet” in abgewandelter Form im Qur’an. Es ist deshalb kein Wunder, wenn immer wieder jede Art von Terrorismus als Gehorsam gegen die Befehle Allahs aufbricht. Der Islam ist keine Religion des Friedens, der Toleranz und der Vergebung. Vielmehr sucht er den Sieg über seine Feinde, ihre Unterwerfung und Ausraubung, wo immer es möglich ist.

25 Die zum Teil christlichen Banu Djudham lebten am Golf von Aqaba, dem nordöstlichen Zipfel des Roten Meeres, ca. 550 bis 750 km nordwestlich von Medina. Sie waren Teil des oströmischen Reiches.

26 Über den eigentlichen Sinn dieser Worte ist man sich nicht einig. Wahrscheinlich heißen sie “verende, verschwinde.”

27 "Wadi al-Qura" (Tal der Dörfer) liegt ca. 290 km nordwestlich von Medina an der Karawanenstraße nach Syrien.

28 "Khaybar" liegt 160 km nordwestlich von Medina. Dorthin sind viele Juden geflohen, nachdem sie aus Medina verbannt bzw. vertrieben wurden.

29 Der genaue Ort dieses Attentats ist unbekannt. Die zwei genannten Orte befinden sich im Raum Mekka. Auch das Datum für diesen Anschlag ist nicht gesichert.

30 Der Mord an einem Feind Muhammads soll den Mörder im Gericht Allahs als Stütze für seine Rechtfertigung dienen. Mord wird im Islam als Gottesdienst und Mittel zur Rechtfertigung des Sünders angesehen.

31 Die Banu Murra lebten in einem Gebiet etwa 230 km nördlich von Medina.

32 Die Banu Djuhaina lebten an der Küste des Roten Meeres westlich von Medina.

33 Es ist eine unvergebbare Sünde im Islam, wenn ein Moslem einen anderen Moslem vorsätzlich tötet, es sei denn aus Blutrache.

34 Die Banu 'Udhra lebten südlich von Tabuk in einem Gebiet ca. 430 bis 510 km nordwestlich von Medina entlang der Karawanenstraße nach Syrien.

35 Die Summe des Islam sind Gesetze zum Tun und Verbote zum Nichttun. Im Islam gibt es kein Heil, keine Kraft der Gnade und keine Erneuerung des Herzens. Er bleibt Menschenwerk, denn der Mensch muß alles allein tun.

36 Abu Bakr erklärte offen, daß der Islam entweder die freiwillige Hingabe erwartet oder aber die Unterwerfung fordert, die notfalls mit Gewalt betrieben wird.

37 Nach dem Tod Muhammads war die Situation der Moslems für eine kurze Zeit überaus kritisch. Lediglich Abu Bakr war die Integrationsfigur, die die verschiedenen Stammesinteressen zusammenhalten konnte.

38 Das Kamel war nicht nach dem vorgeschriebenen Ritual mit Halsschnitt und der Basmallah-Formel geschlachtet worden. Sein Fleisch galt deshalb als unrein.

39 Das Tal Idam liegt etwa 120 km nordwestlich von Medina. Die Karawanenstraße nach Syrien führt durch es hindurch.

40 Was für ein entsetzliches Gebet!

41 "al-Ghaba" (der Wald) liegt etwa 12 km nördlich von Medina.

42 Allahu akbar” ist die Kurzform des islamischen Glaubensbekenntnisses und heißt “Allah ist größer.” Dieser Ausruf beschreibt den unerreichbaren, unbegreiflichen, fernen und unnahbaren Gott, der größer ist als alles, was über ihn gedacht oder gesagt werden kann. Jeder Gedanke an Allah ist nach islamischem Verständnis falsch und mangelhaft. Kein Moslem weiß letztlich, wer Allah in Wirklichkeit ist. Wie konkret wird unser Vater im Himmel dagegen in seinem Sohn Jesus: Wer ihn sieht, sieht den Vater, wer ihn kennt, kennt auch den Vater.

43 Wieder ein Meuchelmord auf Befehl! An Muhammads Händen klebt viel Blut.

44 Erneut ein Meuchelmord auf Befehl Muhammads. Diesmal an einer wehrlosen Frau und klugen Dichterin. Muhammad war ein Massenmörder.

45 Die Banu Hanifa lebten im Osten Arabiens, landeinwärts von der Küste des arabischen Golfs bei Bahrain in einem Gebiet etwa 860 bis 1100 km östlich von Medina gelegen

46 Alle Moslems müssen diesen Ruf der Ergebenheit und der Auslieferung an Allah während ihrer Wallfahrt öfters wiederholen. Er wurde zum Motto der Pilgerfahrt und verstärkt die Bindung des Moslems an den Geist, der sich als “Allah” offenbart hat.

47 Die Banu Badjila lebten in einem Gebiet ca. 130 km südlich von Mekka.

48 “Schlachten” bedeutet durch einen Halsschnitt zu töten, so daß der Geschächtete langsam ausblutet. In den letzten Augenblicken seines Lebens wurden Yasar noch zusätzlich die Augen ausgestochen.

49 "Dhu Qarad" liegt ca. 20 km nördlich von Medina.

50 Ein grausames Urteil nach einer bösen Tat! Der Islam folgt immer noch dem Gebot “Auge um Auge, Zahn um Zahn” (2. Mose 21,23-25). Er kennt die Antwort Christi nicht: “Widerstehet nicht dem Übel” (Matthäus 5,38-39).

51 Nicht im Süden, im fruchtbaren Jemen, sondern im fernen Norden, in Syrien, lag die Zukunft des Islam. Deshalb hat Muhammad die Blicke seiner Anhänger am Schluß seines Lebens auf die zu erobernden Länder der Christen gerichtet. Die zukünftige Stoßrichtung der islamischen Heere wurde noch von ihm bestimmt.